Statt Entlastung kommen unter dem Strich erhebliche Mehrkosten auf Gas-Verbraucher zu.
Das bekommen aber viele erst nach und nach zu spüren.
Ein Beispiel: Der Versorger Rheinenergie aus Köln erhöht seine Gaspreise zum 01. Oktober von 7,87 Cent/kWh auf 18,30 Cent/kWh.
Das bedeutet für einen Haushalt der 10.000 kWh im Jahr verbraucht, dass sich die Kosten von 960,00 € auf 2.002.,00 € erhöhen.
Ein Einfamilienhaus mit 15.000 kWh im Jahr steigert sich von 1353,00 € auf 2.918,00 €.
Das betrifft etwa 150.000 Kunden, der Versorger ist vollkommen überlastet und die Hotline läuft im wahrsten Sinne des Wortes heiß. Doch nur nochmal zu Erinnerung, dies ist nur ein stellvertretendes Beispiel, das ist derzeit bei den meisten Energie-Lieferanten frustrierender Alltag.
Es sind heftige Zeiten und drastische Maßnahmen
Das Vergleichsportal CHECK24 berichtete, dass seit März 2022 um die 540 Preiserhöhungen kamen und man kaum hinterher kommt die ganzen neuen Preislisten und Tabellen überhaupt einzupflegen.
Ein Durchschnittshaushalt mit 20.000 kWh stiegen die Kosten um satte 53 %!
Doch auch Portale wie Verivox berichten von diesen Szenarien. Nur für August, September und Oktober haben Grundversorger 137 Preiserhöhungen zukommen lassen. Der durchschnittliche Preisanstieg liegt derzeit bei etwa 47 %. also über 890,00 € mehr als bisher.
Die fragwürdige Maßnahme der Bundesregierung
Neben den sowieso schon heftigen Preisanstiegen soll laut Bundeswirtschaftsministerium ab 01.Oktober 2022 eine Umlage nach dem Energiesicherungsgesetz hinzu kommen. Diese soll dann zwischen zusätzlichen 1,5 - 5,00 Cent/kWh liegen, verkündete Robert Habeck (Bundesminister für Wirtschaft und Energie/Partei: Grüne) im vergangenen Monat.
Die Umlage soll die Energiekonzernen 90 % ihrer Zusatzkosten ersetzen, da Gas aus Russland fehlt und daher woanders teuer beschafft werden muss.
Doch auch laufende Verträge sind von den Mehrkosten der Umlage betroffen.
Die Kosten der Beschaffung soll somit also auf den Verbraucher abgewälzt werden, der ohnehin schon mit den bereits erhöhten Kosten belastet ist.
Die exakte Höhe der Umlage soll bis Ende August beschlossen werden. Sollte es wirklich zu der Umlage in Höhe von 5,00 Cent/kWh kommen, bedeutet das für einen durchschnittlichen Haushalt nochmal bis zu 1.000,00 € an zusätzlichen Kosten im Jahr.
Laut dem Gesamtverband der Wohnungswirtschaft wären das schätzungsweise bis zu 5.000,00 € mehr an Energiekosten im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt.
Veronika Grimm (ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin und seit 2008 Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) mahnte zwar Preiserhöhungen seien wichtig, um Verbraucher und Unternehmen zum Einsparen zu bringen, darüber hinaus steigt der Druck auf die Bundesregierung. Bereits zwei Entlastungpakete in Höhe von 30 Milliarden Euro gab es, ein drittes wird gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach bereits von einer Wohngelderhöhung, anstelle von Hartz IV soll es die Einführung eines Bürgergelds geben. Dies reicht den meisten in der Ampelkoalition jedoch nicht aus.
Eine "Übergewinnsteuer" für Energiekonzerne - das fordern Matthias Miersch, Fraktionsvize der SPD und auch Andreas Audretsch der ebenfalls Fraktionsvize bei den Grünen ist.
Denn für die Rettung von Uniper sollen die gesamten Gaskunden zahlen und große Energiekonzerne schütten parallel Milliarden an ihre Aktionäre aus. Audretsch ergänzte, dass diejenigen von der Krise profitieren auch einen Beitrag leisten müssen, um andere mit weniger Geld zu entlasten.
Sollte sich hier nichts tun so befürchtet er, bestärke es Verschwörungstheorien, Rechtsextremisten und Putin-Versteher.
Das Finanzministerium, welches von der FDP geführt wird spricht sich bisher gegen die Einführung einer solchen Steuer aus. Sie sind eher dafür Einkommensgrenzen innerhalb des Steuersystems zu schaffen, um so Entlastungen zu ermöglichen.
Ziel sei die sogenannte "kalte Progression" abzubauen. (Der Effekt, dass die jährlichen Lohnerhöhungen zu einer steuerlichen Mehrbelastung führen, wird "kalte Progression" (im engeren Sinn) genannt. Um die kalte Progression zu vermeiden, müssten die Tarifstufen und die Steuerabsetzbeträge jährlich an die Inflation angepasst werden).
Laut stellvertretendem Fraktionsvorsitzendem, Christoph Meyer: "Die Bürger hätten dann ein höheres Nettoeinkommen, was Preissteigerungen gezielt entgegenwirkt".
Unklarheiten und Uneinigkeiten verunsichern
Die Kommunikation ist verwirrend und die Aussagen ändern sich häufig. Bundeskanzler Scholz sprach zunächst von einer Gasumlage von 2 Cent/kWh, doch kurz darauf äußerte Habeck, dass es jedoch auch 5 Cent/kWh sein könnten.
Zudem kritisierte der klimapolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Jung, dass es ein absolutes Unding ist, dass zu der Gasumlage auch noch 19 % Mehrwertsteuer erhoben werden sollen. Der Staat soll sich durch die Umlage nicht auch noch bereichern.
teure Energiepreise + Gasumlage + Mehrwertsteuer
Ich persönlich sehe die bisherigen Aussagen und Entscheidungen als äußerst kritisch an. Anstatt Entlastung kommen auf Bürger und Unternehmer nur enorme Mehrkosten zu, die finanziell nicht tragbar sind.
Für sozial schwache soll es zwar Hilfepakete geben. Doch nüchtern betrachtet bezahlt immer die Mittelschicht und der Mittelstand diese ganzen Entscheidungen. Während Staat und Investoren dabei auch noch Kasse machen.
Wo ist das gerecht?
Eure Energie Agentin Sanny😎🤘🏼