Früher kannte man nur das Segment Festpreis
(Einkauf am Terminmarkt).
Hier kauft man im Voraus zu einem Zeitpunkt die benötigte Energiemenge im Voraus zu dem aktuellen Marktpreis ein.
Hier gibt es noch Variationen, diese in Teilmengen an verschiedenen Zeitpunkten einzukaufen, um einen Mischpreis für die anstehende Laufzeit zu erhalten. (meist als Trancheneinkauf
bekannt).
Man hatte also einen Preis für die gesamte Laufzeit fest und keine Vorteile wenn die Marktpreise währenddessen günstiger ausfielen.
Die stetig steigenden Preise am Terminmarkt haben bei Versorgern als auch Unternehmen zu einem Umdenken geführt.
Für kleinere Unternehmen war der Einkauf am Spotmarkt
bis vor wenigen Jahren unbekannt und auch nicht zugänglich.
So kommt sicherlich auch die Zahl zustande, dass nur rund 18% der Deutschen den Spotmarkt überhaupt kennen.
Inzwischen haben jedoch immer mehr Versorger daran gearbeitet und immer mehr nutzen den Spotmarkt, da er einige Vorteile mit sich bringt und auch da Risiko für den Versorger minimiert.
Dank erneuerbarer Energien
profitiert der Spotmarkt bzw. seine Nutzer immer sehr schnell und auch kurzfristig von aktuellen Tiefpreisen.
Durchschnittlich lag der Anteil der an der Stromerzeugung beteiligten erneuerbaren Energien in den letzten 12 Monaten deutschlandweit bei 51,6 %.
Statische Modelle, also der Terminmarkt, werden immer weniger Angeboten.
Nach aktuellem Stand sind immer mehr dynamische und flexible Tarifmodelle im absoluten Trend bei Versorgern und Verbrauchern.
Auch das Thema Verbrauchswerte mit intelligenten Messsystemen zu kontrollieren, um dadurch Kosten zu senken, wird immer relevanter.
Zudem lässt sich dadurch auch steuern und planen wann man Energie verbraucht.
So lädt man beispielsweise sinnvoll E-Fahrzeuge, lässt Maschinen, Öfen, usw. genau dann laufen.
Wie zu Beginn erwähnt, ist der Energiemarkt aktuell das reinste Pulverfass.
Da stellt man sich als CEO oder Verantwortlicher des Energieeikaufs die Frage, welches Modell denn in Zeiten wie diesen das richtige ist?
Einflüsse wie 2 Jahre Pandemie, geopolitische Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine, bestimmen nach wie vor wöchentlich und täglich heftige Schwankungen und teure Preise am Markt. Hinzu kommen noch steigende Öl-und Kohlepreise, EU-Klimaziele und steigende Preise von Emissionszertifikaten.
Doch es gibt auch Gutes zu berichten. Der starke Ausbau von Wind- und Solarenergie beeinflusst den Markt immer mehr in die positive Richtung.
Im Vergleich zum starren Terminmarkt, trifft im Spotmarkt der Preis von Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinander.
Heißt praktisch gesehen, wenn die Sonne scheint und viel Sturm und Wind vorhanden sind, dann wird eine ordentliche Menge Energie eingespeist was den Spotpreis direkt nach unten drückt.
Es ist nicht selten, dass dabei sogar Preise im Negativbereich entstehen, die der Verbraucher ebenfalls 1:1 erhält.
Schaut man sich nur kurze Zeiträume an, sind diese extremen Schwankungen nach oben und unten natürlich erstmal sehr befremdlich und mögen einen abschreckenden ersten Eindruck hinterlassen.
Doch wie schon genannt, geht es um einen längeren Zeitraum und das Ergebnis um Durchschnitt!
Wie die Grafik oben „Terminmarkt vs. Spotmarkt 2018 – 03.2022“ deutlich macht, liegt der Spotmarkt im Schnitt deutlich unter dem Terminmarkt.
Man hat nur wenig Zeit bis zum Auslauf der laufenden Vertrages und die Preise sind erschreckend.
Das Problem und das Risiko im Terminmarkt.
Der aktuellen Marktsituation geschuldet, entstehen unverhältnismäßige Preisschwankungen und extrem hohe Aufschläge
auf Terminmarktangebote.
Unzählige Versorger ziehen sich sogar ganz aus dem Terminmarkt -Geschäft zurück, da das Risiko sich zu verspekulieren zu groß ist.
Doch angenommen ein Unternehmer entscheidet sich für ein Festpreisangebot.
Es bindet sich dann über einen langen Zeitraum an einen extrem teuren Preis und steckt fest.
Zudem sind in Festpreisverträgen (Terminmarkt) häufig Vertragsstrafen für Mehr-oder Mindermengen
hinterlegt.
Verbraucht man mehr oder weniger als vereinbart fallen erhebliche Mehrkosten an.
Warum ist der Spotmarkt im Vergleich zum Terminmarkt sicherer?
Die Beschaffung am Spotmarkt geschieht deutlich kurzfristiger (1 Tag im Voraus) und der Versorger hat nicht das Problem wie im Terminmarkt im Voraus zu viel oder zu wenig Energie beschafft zu haben, die ihn teuer zu stehen kommt.